La Paz und Tiahunacu

(Hinweis: Den Beitrag habe ich schon am Di, 13.10. geschrieben, konnte ihn aber aufgrund von mangelndem Internet bisher nicht hochladen.)

Nach der Tour zum Chacaltaya und Valle de la Luna hatte ich für den nächsten Tag ebenfalls eine Tour gebucht. Dieses Mal ging es eher ums Kulturelle: Tiahunacu. Das ist eine bedeutende Ruinenstätte einer Prä-Inka-Kultur. Dort befinden sich zwei Museen, eine große Ausgrabungsstätte, wo u.a. eine große Pyramide befand. Etwas entfernt ist nochmal eine Ausgrabungsstätte von einem Art Palast. Auf dem Rückweg haben wir noch Halt gemacht auf einem Aussichtspunkt, auf dem man einen unglaublichen Ausblick über die bolivianischen Anden mit den schneebedeckten Gipfeln hat.

 

Vor einer Woche bin ich in La Paz angekommen, habe allerdings nie das Touristische gemacht, das hatte ich jetzt vor am letzten Tag nachzuholen. Mein erster Stopp war noch das Busterminal, bei dem ich das Busticket für den Abend nach Uyuni buchte. Ein Katzensprung von dort startete die rote Seilbahnlinie. Seit ein paar Jahren werden verschiedene Seilbahnlinien gebaut, die gerade die steilen Gegenden verbinden. Ansonsten ist in La Paz einen geregelten ÖPNV nicht vorhanden. Es gibt hunderte von Bussen, entweder Vans oder Art Schulbusse, die durch die Stadt fahren und bei denen man überall einsteigen kann, auch gerne mal mitten auf der Hauptstraße. Gerade bei den etwas größeren Bussen ist die Tür immer offen. Generell ist der Verkehr in La Paz sehr hektisch. Oft hat man das Gefühl, dass die Fahrer sich nur durchs Hupen fortbewegen. Geblinkt wird nur sehr selten, eher mal hebt der Beifahrer den Arm aus dem Fenster. Auch an Kreuzungen, an denen es Ampeln gibt, muss speziell während dem Feierabendverkehr der Verkehr durch die Polizei geregelt werden. Mich hat es bis zum Schluss gewundert, dass ich nie einen Unfall gesehen habe.

Ich habe mich für die rote Seilbahnlinie entschieden, da man von dieser den besten Ausblick über den La Paz-Kessel bekommt. Eine Fahrt kostet 3 Bolivianos (0,38 €). Oben angekommen befand ich mich in El Alto, einem Ort auf der Hochebene von La Paz, der sich erst seit 30 Jahren entwickelte und hat 850.000 Einwohner. La Paz selbst hat nur 765.000 Einwohner. Dieser Ort zieht sich über eine riesige Fläche, da der Großteil der Häuser nur 1-3 stöckig bewohnt wird. Dort sind viele Industriebetriebe ansässig und befindet sich auch der Flughafen von La Paz, auf dem ich gelandet bin und der höchste der Welt ist. Bei fast jeder Busfahrt hat man El Alto durchquert, meist hat man es in knapp unter einer Stunde geschafft. In El Alto gab es, wie bisher überall in Bolivien, Straßenverkäufer. Ich habe zum zweiten Mal Ksai-Saft getrunken, der sehr zwar sehr süß und ungewohnt schmeckt, aber total lecker ist. Über die Frucht Ksai habe ich allerdings wenig herausgefunden. Dort in El Alto ist donnerstags und sonntags auch ein riesiger Markt, doch ich war leider nicht an einen der beiden Tage dort.

Anschließend bin ich mit der Seilbahn wieder runter nach La Paz gefahren und einmal quer durch die Innenstadt gelaufen. Glücklicherweise ging es die ganze Zeit bergab. In La Paz gibt es auch noch einen Hexenmarkt, bei dem ich schon zuvor aber, aber keinen Foto dabei hatte. Am Ende des Zentrums befindet man sich in einem Bereich mit nur Hochhäusern. Von dort führt eine Brücke hoch zum relativ neu angelegten urbanen Park. Die Brücke sieht wie die Golden Gate Bridge aus, nur etwas kleiner. Im Park gibt es einen Spielplatz, mehrere Fahrgeschäfte und mehrere Aussichtspunkte zum einen hoch in die Innenstadt auf den Kessel und zum anderen ins Tal mit im Hintergrund einem 6000er. Wirkliche Grünflächen und Sitzmöglichkeiten im Schatten gibt es nicht, es wird allerdings noch daran gebaut. Anschließend war es trotz der 26°C so warm in der Sonne, dass ich mich entschieden habe schon ins Hostel zurückzukehren. Ich hatte zwar schon morgens ausgecheckt, doch konnte ich mich noch dort aufhalten, duschen und habe vor der Nachtfahrt mit dem Bus noch etwas gegessen. Anfangs war ich etwas erschlagen von La Paz, es ist immer hektische und laut. In der Stadt gibt es relativ wenig zu sehen, doch gerade die Kessellage und der Ausblick darauf sind sehr spektakulär. La Paz war ein guter Ausgangspunkt für die Ausflüge, die ich gemacht habe.

Mit zwei anderem aus dem Hostel, die auch zum Busterminal mussten, sind wir mit dem Taxi dorthin gefahren. Man musste nochmal 30min vor der Abfahrt einchecken. Nun galt es in der Wartehalle die Zeit zu vertreiben. Da gerade die Nationalmannschaft von Ecuador und Bolivien gegeneinander spielten, versammelten sich die Leute an den Sitzbänken, da dort Fernseher angebracht waren. Zwar war die Bildqualität sehr schlecht, doch immerhin gibt es sowas. Der Bus war kein typischer europäischer Reisebus. Man konnte die Lehne fast senkrecht nach hinten machen, hatte mehr Fußraum und bekam auch eine Decke. Die war auch dringend nötig. Zwar gab es eine Heizung, kommt aber auch so viel Kälte durch die Scheiben rein, da es nachts draußen auch nur um die 0°C hat. Ich war sehr froh, dass ich mir in Deutschland noch ein ausblasbares Nackenhörnchen gekauft hatte. Im Fleecebezug war sogar eine Tasche, in die ich mein mp3-Player stecken konnte. Nach gut 12 Stunden Fahrt und 750km kam man dann um 5:30 Uhr in Uyuni an. Mehr zu Uyuni und der Salzwüste folgt dann in meinem nächsten Blog.

Und hier die Bilder von La Paz und Tiahunacu (zum Vergrößern aufs Bild klicken):