Nach Valparaíso ging es in die 100 km östlich gelegene Hauptstadt Santiago de Chile.
Mein erster kompletter Tag war ein Sonntag und sogleich Feiertag. Eigentlich hatte ich vor da etwas zu machen, bei dem nicht so viele Leute sind. Da man aber im Wetterbericht sehen konnte, dass das der einzige schöne Tag werden sollte, machte ich das Gegenteil. Als erstes ging es zum Costanera Center, einer der größten Malls in Südamerika. Die Fläche ist über sechsmal größer als das Milaneo. Trotz des Sonn- und Feiertag waren alle Geschäfte offen. Das eigentliche Ziel war aber der Gran Torre Santiago, ein Hochhaus mit 300 Metern und damit das höchste Gebäude Südamerikas. Auf den beiden obersten Etagen befindet sich eine Aussichtsplattform. Zum einen hat man einen super Ausblick auf Santiago und sieht so erst die Dimension der 5,3 Mio.-Einwohner-Stadt. Das beeindruckendste war der Blick auf die Anden, die sich östlich der Stadt befinden. Den Ausblick hat man nicht so oft wie ich die nächsten Tage feststellen sollte.
Anschließend ging es zum anderen großen Aussichtspunkt in Santiago, dem Cerro San Cristóbal. Hoch auf den Berg geht es mit einer Seilbahn. Bedingt durch das gute Wetter und den Sonn- und Feiertag hat es eine Stunde Wartezeit benötigt. Oben auf dem Berg befindet sich eine 22 Meter hohe Maria-Statue.
Am nächsten Tag widmete ich mich der Innenstadt. Zuerst ging es zur Markthalle und anschließend zu den Hauptattraktivitäten Plaza de Armas und Palacio de la Moneda. Außerdem bekam ich einen Eindruck von der Innenstadt und Einkaufsstraße. Zum Abschluss des Tages ging es auf den Cerro Santa Lucia, einem Hügel in der Innenstadt.
Am letzten Tag in Santiago fuhr ich etwa eine Stunde an den Rand Santiagos zum Weingut Viña Aquitania, wo ich eine Tour gebucht hatte. Das Weingut liegt im Valle del Maipo, dem besten Anbaugebiet für Wein in Chile. Das Weingut ist sehr klein und produziert Premiumwein. Die komplette Weinproduktion wird händisch gemacht. Da die beiden weiteren Personen, die die Tour gebucht hatten, nicht kamen, hatte ich eine exklusive Führung. Zuerst konnte ich mir einen Überblick über das Weingut vom Turm des Weinguts machen, anschließend wurde der Produktionsprozess des Wein erklärt. Am Ende konnte ich noch drei deren Weine probieren. Danach fuhr ich wieder ins Zentrum von Santiago bevor abends mein Bus nach Puerto Varas fuhr.
Das waren auch schon meine Tage in Santiago de Chile. Nach der vielen Natur der letzten Woche war es eine ziemliche Umstellung in einer Großstadt zu sein. Ich hatte Glück, dass ich einen Tag tolles Wetter hatte und den unglaublichen Blick auf die Anden hatte. Ansonsten gibt es aber doch recht wenig Besonderes in der Stadt zu sehen. Wenn man selbst in der Stadt ist, hat man nicht das Gefühl in einer 5,3-Mio.-Einwohner-Stadt zu sein. Es verläuft sich doch recht gut, nur die Metro ist immer komplett voll. Und dabei war ich nicht mal zu den Hauptzeiten unterwegs, in der die Metro auch mehr kostet. Gerade das Zentrum wirkte auf mich sehr amerikanisch. Besonders die Hochhäuser der v.a. Banken wirkte etwas wie ein kleines New York. Aber auch der europäische Einfluss ist klar zu bemerken.
Hier die Bilder von Santiago de Chile (zum Vergrößern auf die Bilder klicken):
Interessante Bilder. Schade, dass Du mir keinen Wein mitbringen kannst :-(
Gegensatz pur zu soviel Natur. Ich wünsche dir noch viele schöne Eindrücke von Land und Leuten.
Was ist denn das in dem Becher? Sieht aus wie kleine Zähne …
Das Getränk heißt Mote con Huesillo (https://en.wikipedia.org/wiki/Mote_con_huesillo) und ist ein traditionell chilenisches Getränk, das es besonders in Santiago überall in der Straße gab. Den Saft selbst habe ich schon in Bolivien getrunken und fand ich sehr lecker, auch wenn sehr süß. Es schmeckt nach Pfirsich, da es aus getrockneten Pfirsichen (Huesillo) gemacht wird. Das dort drin ist gekochter und geschälten Weizen, was mir aber nicht so geschmeckt hat.