La Serena

Am Samstagabend ging es für mich mit dem Nachtbus von San Pedro de Atacama nach La Serena. Die Fahrt dauerte 16 Stunden. Da die Fahrt so lang war und über die Nacht ging, habe ich mich für einen Cama-Sitz entschieden, bei dem es breitere, bequemere Sitze sind und die Lehne sehr weit zurückstellen kann. Zuerst sah ich einen sehr schönen Sonnenuntergang über den Anden und dann ging es durch die Nacht. Spätvormittags in La Serena angekommen, ging es zuerst ins Hostel. La Serena ist eine komplett andere Welt. Nach 2,5 Wochen sah ich erstmals wieder grüne Landschaft. Auch ist die Stadt sehr europäisch geprägt. Die Häuser sehen sehr südeuropäisch aus, aber auch etwas amerikanischer Einfluss ist zu sehen.

Ich habe mir am Ankunftstag etwas La Serena angeschaut, es war aber wenig los, da Sonntag war. Auch habe ich das erste Mal in Südamerika einen Supermarkt gesehen, der auch den Begriff Supermarkt verdient. Außerdem war ich im japanischen Garten. Mitte September gab es in Chile ein sehr starkes Erdbeben mit der Stärke 8,3. Das Zentrum befand sich ganz in der Nähe von La Serena. Bemerkt hat man das in der Stadt nicht. In manchen Strandgebieten soll es noch Spuren vom Tsunami geben, dort war ich aber nicht. Abends bin ich noch zum Strand gelaufen, was ca. 30 Minuten dauerte, mein erstes Mal am Pazifik. Wirklich schön war die Strandpromenade nicht, da es hohe Appartement-/Hostel-Gebäude gab. Ich habe mich dann an Strand gesetzt, gelesen und den Sonnenuntergang betrachtet. Ich dachte ich sitze in sicherer Entfernung zum Meer. Irgendwann schrien drei Mädels neben mir und sprangen auf. Ich sah es auch noch zum Glück ziemlich rechtzeitig, sprang auf und schnappte meinen Rucksack. Leider kam die Welle doch so schnell und 10m weiter ins Land als die letzten, sodass ich mit meinem Schuhen komplett im Meer stand. Statt nun den Sonnenuntergang zu schauen, bin ich mit nassen Schuhen zurück ins Hostel gegangen. Das Hostel war etwas anders als die vorherigen. Es war ein umgebautes Wohnhaus mitten in einem Wohngebiet. Es gab auch ein Ess- und Wohnzimmer. Kurios war auch, dass ich in dem Hostel vier Personen aus meinem vorherigen Hostel in San Pedro de Atacama wiedergetroffen habe.

Am nächsten Tag ging’s ins Valle del Elqui, das sich von La Serena 140km ins Landesinnere erstreckt. Buse fahren viele in die beiden Hauptorte, allerdings unregelmäßig und wenn die Busse mehr oder weniger voll sind. Ich hatte Glück, dass der Bus relativ schnell losgefahren ist, allerdings erstmal für knapp eine halbe Stunde durch den Ort und auch öfters für mehrere Minuten angehalten hat. Dann ging es endlich auf die 2,5-stündige Fahrt. Im Tal angebaut werden Trauben für Pisco und es gibt Plantagen für z.B. Mangos. In Pisco Elqui angekommen war der Plan die Pisco-Destillerie anzuschauen, welche montags aber geschlossen war. Ich bin noch etwas durch den Ort gelaufen, wo es aber nicht wirklich viel zu gehen ist und bin wieder Richtung La Serena zurückzufahren, um im Hauptort des Tals, Vicuña, einen Stopp einzulegen. In der Nähe gibt es eine andere Pisco-Destillerie, zu der ich bin. Dort habe ich eine Führung gemacht und anschließend konnte man etwas probieren. Pisco ist ein Destillat aus Traubenmost und eines der alkoholischen Hauptgetränke hier. Anschließend ging es wieder zurück nach La Serena.

Am letzten Tag in La Serena machte ich einen weiteren Ausflug, zur Isla Damas. Diese liegt eine 2-stündige Fahrt nördlich von La Serena. Dorthin gibt es nur einen inoffiziellen Bus, von dem ich von der Hostelbesitzerin erfahren habe. Dieser fährt einmal täglich Richtung Norden, setzt die Touristen dort ab, fährt weiter und holt auf dem Rückweg die Touristen wieder ab. Vom Punto Churo aus fährt man mit kleineren Booten zu der Isla Damas. Dort kann man Pinguine und diverse Vogelsorten. Wir hatten an dem Tag sogar Glück, dass wir auf dem Rückweg 2 Delfine sahen. Das muss nicht der Fall sein. Die beiden Delfine sprangen etwas um das Boot, aber nicht sehr weit aus dem Wasser und schwammen dann wieder weg. Nachmittags ging es wieder zurück nach La Serena. Ich hatte noch etwas Zeit in den Supermarkt zu gehen. Da ich etwas Husten hatte, habe ich versucht Hustenbonbons zu bekommen, was sich als sehr schwer herausstellte. Als ich schon aufgegeben hatte, habe ich in einer Apotheke Ricola gesehen. Auch wenn die Packung 3€ nicht gerade ein Schnäppchen waren, bin ich froh doch noch welche gefunden zu haben. Zurück im Hostel habe ich noch gekocht und habe dann die Zeit mit anderen im Hostel verbracht bis um 0:20 Uhr mein Bus nach Valparaíso ging.

Hier Bilder von La Serena und den Ausflügen (zum Vergrößern auf die Bilder klicken):