León

Nach meiner Ankunft von den Corn Islands in Managua am 9.12.17, ging es 30 Minuten mit dem Taxi zu einem der Busterminals, von dem Minivans nach León fuhren. Wobei man nicht wirklich von einem Busterminal sprechen kann, eigentlich gab es nur ein paar überdachte Stellplätze und viele Taxifahrer, die einen überzeugen wollten. Die Minivans haben keinen festen Fahrplan, sondern fahren wenn sie voll sind. Ich war die letzte Person, sodass ich nicht wenigstens warten musste. Ich wurde angewiesen in die letzte Reihe zu krabbeln. Dort war es so eng, dass ich 1,5 Stunden nicht mal einen Fuß bewegen konnte. Die Fortbewegungsmittel generell sind nicht unbedingt für Europäer gemacht. Angekommen im Busterminal in León wurde ich gleich von verschiedensten Dreirad- und Taxifahrer bestürmt, da ich die einzige Ausländerin im Minivan war. Wie vom Hostel beschrieben habe ich ein Dreirad genommen. Das sind Fahrräder, die aber statt dem Vorderrad eine Sitzbank haben. Nach 10-15 Minuten Fahrt wurde ich vorm Hostel abgesetzt. Das Hostel Poca a Poca war eines der besten Hostels, in dem ich je war. Von außen war es ein normales Haus, doch wenn man ins Innere kam, war es wie eine eigene ruhige Welt im Vergleich zur lauten Stadt. Es gab einen Innenhof mit einem Brunnen, zig Liegemöglichkeiten und Hängematten. Geschlossene Räume waren nur die Schlafzimmer, auch die Küche war offen. Da es aber auch nachts noch warm ist, konnte ich mich problemlos auch noch abends in kurzen Klamotten draußen aufhalten. León ist eine von den drei bekanntesten Kolonialstädten in Mittelamerika. In die anderen beiden Granada und Antigua reise ich später noch. Die Kolonialstädte sind in der Regel gekennzeichnet durch quadratische Häuserblöcke mit bunten maximal 2-stöckigen Häusern. Obwohl ich normalerweise einen sehr guten Orientierungssinn habe, hatte ich teilweise Probleme mich ohne Stadtplan zurechtzufinden, weil doch alles ziemlich ähnlich aussieht. Nach den paar Tagen auf den Inseln, kam mit die Stadt wahrscheinlich auch noch lauter vor. Es fahren zig Autos und Motorräder, die eigentlich immer hupten. Mal um auf sich aufmerksam zu machen oder an den zig Kreuzungen auch einfach nur dadurch die Vorfahrt zu signalisieren.

Die Hauptattraktionen in der Stadt sind die zahlreichen bunten Kirchen, die gefühlt an jeder Ecke sind. Auf der Kathedrale kann man sogar hoch und auf dem Dach entlang der vielen kleinen Kuppeln laufen. Von dort aus hat man auch einen guten Blick auf den Parque Central, dem Hauptplatz, auf dem Bäume gepflanzt sind. Ich vermute auch, dass irgendwo dort mein Handy gestohlen wurde. Ich kann es nicht nachvollziehen wie, wo und wann es passiert ist, zumal ich immer vorsichtig bin. Jedenfalls habe ich mir am nächsten Tag ein günstiges Handy von Amgoo für 60€ gekauft, das zumindest für den Preis sehr gut ist.

Von León aus machte ich noch eine Vulkan-Sonnenuntergangstour. Um 14 Uhr wurde ich am Hostel abgeholt. Nach ca. 1:45 Stunden erreichten wir den Parkplatz auf dem Vulkan. Ging es anfangs noch über Straßen, so bog der Fahrer ziemlich schnell auf eine unbefestigte Straße ab, die durch Wald und über Stock und Stein führte. Mir war auch ziemlich schnell klar wieso es ein Auto mit Allradantrieb benötigte. Da es im Auto hinten links und rechts je nur eine Sitzbank ohne einzelne Sitze gab, rutschte man ziemlich hin und her. Von dem Parkplatz aus wanderte man noch ca. 1 Stunde hoch an den Krater des Telica Vulkans. Der Vulkan ist immer noch aktiv und das letzte Mal 2015 ausgebrochen. In den Krater selbst konnte man nicht richtig schauen, weil so viel Dampf rauskam, der bestialisch nach Schwefel stank, sodass man auch nicht lange sich zu der Seite drehen konnte. Von dort oben hatte man einen super Ausblick auf die Landschaft drum herum und sah auch sehr gut die Nachbarsvulkane. Vom Krater aus ging es seitlich weiter über den Vulkan zu einem Platz, von dem man den Sonnenuntergang sehen konnte. Anschließend liefen wir wieder zurück zum Krater, wo man jetzt in der Dunkelheit etwas Lava sehen konnte. Es war kein brodelndes Lava, sondern nur rote Punkte, die durch die schwarze Lavakruste kamen. Danach ging es mit Taschenlampen wieder runter zum Auto. Dabei habe ich einen wackeligen Stein übersehen und bin gestürzt. Das meiste hat die Hose abbekommen, unterhalb es Knies waren es nur leichtere Schürfwunden und eine Prellung, die relativ schnell wieder wegging.

Hier sind die Bilder (zum Vergrößern auf das Bild klicken):