Mein letzter Flug innerhalb von Südamerika führte mich von Foz do Iguaçu (Brasilien) über São Paulo nach Rio de Janeiro. Bei beiden Flügen und auch die Ansagen waren nur auf Portugiesisch. Nur der Kapitän sagte mal 2 Sätze auf Englisch. Die wichtigen Sachen habe ich soweit trotzdem verstanden. Zum einen aus dem Zusammenhang und zum anderen durch die Nähe zum Spanisch.
In São Paulo war das Ziel nicht der Hauptflughafen, sondern einer weiter außerhalb, der der Umsteigflughafen für die Airline Azul zu scheinen seid. Mein Anschlussflug wurde gecancelt, der nächste war aber schon 45 min später. Und da es, wie bisher an allen südamerikanischen Flughäfen freies WLAN gab, war das kein großes Problem. Auf dem Flug nach Rio de Janeiro hatte ich leider keinen Fensterplatz, konnte ich trotzdem schon die Christus-Statue über der Stadt drohen sehen.
Und auch aus dem Flughafenbus zu Copacabana, wo mein Hostel lag, konnte ich die Statue durch die Häuser sehen. Ich blieb aber nicht die ganze Woche bis meinem Heimflug nach Deutschland in Rio de Janeiro, sondern machte vier Tage einen Abstecher auf die Ilha Grande.
Maracanã
Mein erstes Ziel führte mich ins Estádio Jornalista Mário Filho, besser bekannt als das Maracanã und das Stadion, in dem Deutschland 2014 Weltmeister wurde. Auf eine englische Führung hätte ich über 2 Stunden warten müssen, sodass ich nur so ins Stadion bin und mir einen Audioguide genommen habe. Das hat sich auch als bessere Variante herausgestellt, da ich mir so viel Zeit nehmen konnte wie ich wollte. Im unteren Bereich im Foyer erfuhr man etwas zur Geschichte des Stadions und sah etwas zur WM. Viel mehr Spuren fand man vom deutschen Sieg nicht. Als nächstes ging es hoch zur Pressetribüne, wo man einen Überblick über das Stadion hat. Später konnte man noch 2 Ränge weiter runter uns an den Rand des Spielfelds. Auch in eine der Kabine konnte man. In der waren auch die deutsche Nationalmannschaft und hat den Titel gefeiert.
Corcovado (Jesus-Statue)
Eigentlich wollte ich statt dem Maracanã zuerst zur Jesus-Statue. Da es morgens aber noch etwas wolkig war, entschied ich mich das wann anders zu machen. Als ich vom Maracanã aus dann sehen konnte, dass es kaum mehr Wolken sind, bin ich ins Zentrum zu einer Touristeninformation gefahren, um zu fragen wie man dorthin kommt. Nach ca. 20 Minuten mit einem Bus bin ich an einer Haltestelle ausgestiegen. Da es weder Anzeigen noch Durchsagen in Bussen gibt, zeigte ich auf meinem Stadtplan der Kassiererin, die im Bus saß, wo ich hinmöchte und sie sagte dem Fahrer, wo er anhalten soll. Von dort aus fuhren Shuttles zum Eingang, natürlich für touristische Preise. Die Fahrt dauerte auch nochmal gute 20 Minuten. Dazwischen wurde eine 15-minütige Pause eingelegt auf dem gegenüberliegenden Hügel der Jesus-Statue, von wo man auf Rio de Janeiro herunterschauen konnte, aber die Jesus-Statue auch schon etwas näher sah. Nachdem der Eintritt gezahlt wurde, ging es nochmals mit einem Minibus weiter bis zur Spitze des 710m hohen Berges. Dort angekommen ging es nochmal einen Aufzug zwei Rolltreppen hoch bis man der Jesus-Statue war. Ich hatte die Statue schon öfters aus der Stadt unten gesehen, doch die 38m hohe Statue dann von nahem zu sehen, war sehr beeindruckend. Sie war wirklich riesig. Von der Terrasse dort oben hatte man auch eine fantastische Sicht über die Stadt: die Innenstadt, dem Maracanã-Stadion, dem Zuckerhut und auch auf Teile von Copacabana. Das Licht war allerdings nicht so gut zum Fotografieren, da man Gegenlicht hat, aber auch den Schatten vor dem blauen Himmel zu sehen, war super. Ich blieb 1,5 Stunden oben und genoss den Ausblick auf die Statue und die Stadt. Es ging dann wieder mit dem Kleinbus und Shuttle nach unten. Nun musste ich nur noch den richtigen Bus zurück finden, da es an der Haltestelle auch keinerlei Hinweise dafür gab. Ich wusste noch mit welcher Busnummer ich vom Hostel dorthin gekommen wäre. Da auf diesem auch Copacabana stand, nahm ich diesen. Diese Buslinie entpuppte sich als eine Linie mit einem Rundkurs und nicht der gleichen Strecke hin und zurück. So machte ich zwar noch etwas eine Rundfahrt durch Rio, kam letztendlich aber wieder in Copacabana an.
Stadtzentrum
Für die Innenstadt an sich plante ich recht wenig Zeit ein, da es dort auch nicht so viel zu sehen gab. Ich lief etwas herum, schaute mir zwei ältere Kirchen und ein paar andere Gebäude an. Zum Schluss ging ich noch in die Catedral Metropolitana de São Sebastião, einer sehr modernen Kathedrale, dessen Architektur an eine Maya-Paramiede angelehnt ist. Glasfenster ziehen sich vom Boden bis zur Decke in einem Kreuzformat. Bei über 35 Grad hatte ich nun auch nicht viel mehr Lust rumzulaufen.
Zuckerhut
Was mir jetzt noch in Rio de Janeiro fehlte, war der Zuckerhut. Ich hatte von verschiedenen Backpacker gehört, dass man dort zum Sonnenuntergang raus soll. So fuhr ich auch erst spätnachmittags dorthin. Zuerst ging es mit einer Seilbahn auf den benachbarten Berg, dem Morro da Urca. Von dort aus ging es mit einer weiteren Seilbahn auf den Zuckerhut. Man sah nun von der umgekehrten Seite der Jesus-Statue auf die Stadt. Ich konnte auch die Besonderheit von Rio sehen, dass es überall kleine Hügel gab. Ich genoss die Zeit und den Ausblick bis ca. 1,5 Stunden später der Sonnenuntergang begann. Die Sonne ging genau auf der anderen Seite der Stadt zwischen zwei Hügeln unter. Der Himmel färbte sich gelb-rötlich. Die Sonne war ein richtiger roter Feuerball, wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe. Ich fuhr nach dem Sonnenuntergang nicht gleich herunter, sondern wollte mir auch noch die Stadt im Dunkeln ansehen. Die Jesus-Statue war nun auch beleuchtet.
Copacabana
Copacabana als Viertel hatte ich mir ausgesucht aufgrund der Nähe zum Strand, aber auch weil es als eines der sichersten Viertel gilt. Und ich habe mich dort wirklich sicher gefühlt. Man konnte auch ohne Probleme noch in der Dunkelheit sich draußen aufhalten, weil immer viele Leute auf der Straße waren. An meinem ersten Abend entdeckte ich dort zufällig einen Essensstand, der gefüllte Tapioca verkaufte. Das sind Fladen, die aus Tapiocamehl hergestellt wird. Tapioca ist Stärke, die aus der Maniokwurzel gewonnen wird. Man kann sich aussuchen, mit welchen Zutaten der Fladen süß oder salzig gefüllt wird. Das aß ich jeden Abend in Rio. Zwei Mal war ich abends auch an die Promenade der Copacabana. Einmal ging ich mit zwei Brasilianern, die ich im Hostel kennenlernte. Wir kauften uns dem Weg noch ein Eis. Ich nahm Kiwi, was ich bisher noch nie als Eis gegessen hatte. Anschließend gingen wir noch über einen Straßenmarkt, der bis spät nachts offen hatte. Das zweite Mal als ich alleine abends zur Promenade ging, holte ich mir ebenfalls ein Eis. Dieses Mal die Sorte Açaí, einer Beere der Kohlpalme. Beim ersten Mal an der Promenade sind mir schon viele tolle Gemälde von Rio aufgefallen. Da ist jetzt nicht mehr herumreisen musste, kaufte ich mir noch eins, das ich auch von der Größe her noch ins Handgepäck mit nach Deutschland nehmen konnte. Es war sehr schön abends bei dann angenehmen 28 Grad draußen in kurzen Klamotten rumlaufen zu können schließlich wusste ich, dass ich bald zurück in den deutschen Winter muss.
Natürlich war ich auch am Strand der Copacabana. Einmal war ich nachmittags als die Sonne etwas angenehmer war. Man konnte wirklich lange am Strand bleiben, da es nicht kalt wurde. Den Sonnenuntergang sah man von dort aus leider nicht, da diese hinter den hohen Häusern der Copacabana-Promenade unterging. Das letzte Mal am Strand war ich an meinem Abreisetag, da mein Rückflug erst abends war. Da die Sonne wirklich sehr stark war, mietete ich mir einen Sonnenschirm am Strand. Ich genoss nochmal richtig das Wetter. Als man direkt am Meer stand, sah ich vorne die Weite des Atlantiks, links den Zuckerhut und hinten durch die Hochhäuser die Jesus-Statue: wirklich schön. Ich trank zum Abschluss noch Kokoswasser aus einer grünen Kokosnuss und musste mich nun so langsam zurück zum Hostel machen, um nochmal zu duschen und mich auf den Weg zum Flughafen zu machen.
Ich bin mit wenigen Erwartungen nach Rio de Janeiro gekommen. Ich hatte ursprünglich gar nicht geplant dorthin zu reisen. Am Ende hat es sich echt gelohnt. Ich habe mich von Anfang an sehr wohl in der Stadt gefühlt, die Jesus-Statue und der Zuckerhut sind sehr einmaliges. Es war für mich die schönste Großstadt, in der ich in Südamerika war.
Heimreise
Nach 11,5 Wochen musste ich mich nun wirklich auf den Heimweg machen. Mein Flieger ging dieses Mal vom internationalen Flughafen. Dorthin benötigte ich mit dem Bus erstmals 2 Stunden, da sich dieser im Außenbezirk von Rio de Janeiro befindet. Nach 3 Wochen mit ausschließlich kurzer Kleidung, habe ich mich überwinden müssen vorm Boarding meine Hosenbeine an meine Hose ranzumachen.
Mein erster Flug ging nach Madrid. Ich hatte zuerst einen Platz in der letzten Reihe. Theoretisch sollte da ein Fenster sein, doch war es nur eine Wand. Ich wurde von einer Stewardess gefragt, ob sie mich umsetzten könnte, weil sie dort eine Familie hinsetzen möchte. Ich war sehr froh darüber, denn nun hatte ich einen Platz mit wirklichem Fenster und ebenfalls mit einem freien Sitz neben mir. Aber da der Sitz ebenfalls direkt an den Toiletten war, war es während dem Nachtflug eher unruhig und auch die Sitze fand ich sehr unbequem. Viel schlafen konnte ich nicht, dabei war ich verschiedenste Nachtbusfahrten und Hostels gewohnt. Morgens in Madrid angekommen hatte ich knapp 2 Stunden bis zu meinem Flug nach London. Nach weiteren 2,5 Stunden Aufenthalt dort ging es dann endlich nach Stuttgart, wo ich nach 23 Stunden Reise am 24. Dezember gegen 18:20 Uhr landete, fast pünktlich zu Weihnachten. Meine Reise endete nach 80 Tagen dort wo sie angefangen hatte.
Das war zwar mein letzter Blog über ein Ort, an dem ich war. Allerdings habe ich noch vor einen Rückblick mit meinen Eindrücken von Südamerika und den einzelnen Ländern zu schreiben, was es bisher vielleicht so nicht in die einzelnen Blogs geschafft hat.
Hier noch die Bilder aus Rio de Janeiro und dem Heimflug (zum Vergrößern auf die Bilder klicken):
Hallo Jasmin !
An die Copacabana bin ich leider nicht gekommen, es war immer ein Wunsch von mir.
Als ich jung war, gab es in Deutschland eine Kapelle, mit dem Dirigenten Teddy Staufer.
Den habe ich immer bewundert. Jetzt bewundere ich dich. Es hat spaß gemacht, deine
Kommentare zu lesen.
Viele Grüße
O m a