San Pedro de Atacama

Meine erste Station in Chile: San Pedro de Atacama. Der Ort liegt in der Atacama-Wüste, einer der trockensten Regionen der Erde und hat 5.600 Einwohner. San Pedro de Atacama ist eine Oase in einem Talkessel der Anden. Man konnte in der Entfernung noch die schneebedeckten Andengipfel sehen. Schon mit der Buchungsbestätigung schickte mir das Hostel eine Liste mit möglichen Ausflügen in der Region. Doch bevor ich mich damit näher beschäftigte, erholte ich mich erstmal in der Hängematte. Es war das erste Mal während meiner Südamerikareise, dass man nur mit Trägerhemd und kurzer Hose dasitzen konnte. Zwar waren es immer so 20-25°C, doch fühlt sich das auf 2500m trotzdem sehr warm an.

Am ersten Tag lief ich ins Stadtzentrum, um die verschiedenen Reiseagenturen vergleichen zu können. Die Stadt selbst besteht aus drei Hauptstraßen, die komplett touristisch sind. Geschätzt gibt es gut 100 Agenturen. Mit zig Flyern und Preislisten ging ich wieder ins Hostel. Die meisten Agenturen bieten Pakete an, mit denen man die vier Hauptausflüge vergünstigt bekam. Am ersten Tag im Hostel habe ich von 2 Heidelbergerinnen, die in meinem Zimmer schließen ein Tipp für ein Bistro (Estrella Negra) bekommen, in der man sich super leckere und riesige Empanadas holen kann. Besonders die mit Tomate-Basilikum-Käse-Füllung habe ich mir öfters geholt.

Vom Hostel war ich vom Beginn an begeistert. Es hat kleine Häuschen mit zwei großen Innenhöfen, auf denen man sich aufhalten kann. Es gab Sitzmöglichkeiten, 3 Hängematten, eine Hollywoodschaukel, einen Pool, eine Tischtennisplatte, einen Fernseher und wurde abendlich ein Lagerfeuer gemacht. In der Nähe gab es einen Markt, der ganztägig war. Dort habe ich regelmäßig Obst und Gemüse gekauft. Jeden zweiten Abend wurde im Hostel gekocht. An den beiden Abenden, an denen ich mitaß, gab es brasilianisches Essen, da der Großteil der Mitarbeiter aus Brasilien stammt. Zwei Abende gingen wir mit ihnen nachts in den Wüste und machten ein Lagerfeuer. Es war das mit Abstand das beste Hostel, in dem ich bisher war. Ich habe mich richtig wohlgefühlt und es war auch kein Grund, wieso ich länger als gedacht (1 Woche) in San Pedro de Atacama geblieben bin. Ich wäre gerne auch noch länger geblieben, doch irgendwann muss ich auch mal weiter.

Hier die Bilder von San Pedro de Atacama und dem Hostel. Weiter unten erzähle ich von den Ausflügen, die ich gemacht habe.

Geyser del Tatio

Zum Ausflug zu den Geysiren ging es bereits morgens um 5:00 Uhr los. Auf den knapp 1,5h dorthin habe ich geschlafen, sodass ich ziemlich überrascht war, dort Schnee zu sehen. Da das Ziel sich auf 4321m befindet, war das nicht so überraschend. Durch den Schnee und die Wolken konnte man die Dampfwolken der Geysire nicht so gut sehen. Nachdem man durch die Geysire gelaufen ist, gab es Frühstück. Anschließend ging es noch zu einer Terme, in der man kurz hätte baden können. Anschließend ging es zurück. Ein Halt wurde noch bei einer Aussichtsplattform und einer alten Stadt gemacht.

Laguna Cejar und Laguna Tebinquiche

Am gleichen Tag nachmittags machte ich den nächsten Ausflug. Das erste Ziel war die Laguna Cejar, einem See, in dem man baden kann. Das Besondere ist, dass der See eine sehr hohe Salzkonzentration hat und man dort baden kann. Durch den hohen Salzanteil geht man nicht unter. Das habe ich allerdings nicht ausprobiert, da es zu kalt war. Ich war nur mit den Beinen drin. Anschließend ging es zu den Ojos del Salar, zwei großen Löchern mitten in der Wüste, die 1000m tief sind und mit Süßwasser gefüllt sind. Der letzte Halt des Tages war an der Laguna Tebinquiche, ebenfalls einem Salzsee. Vom Fahrer wurden wir abgesetzt und konnten am See entlang laufen. Da es inzwischen schon so spät war, dass die Sonne langsam unterging und mit den verschiedenen Farben, die man sehen konnte (blau vom See, braun-weiß vom Boden mit dem Salz, grün/gelb von dem Boden und Pflanzen und rot von den nahen Anden). Durch das Licht und das Spiegeln im See, machte alles noch unwirklicher. Am Ende angekommen, wartete der Fahrer mit einem Snack und Cocktail und man konnte den Rest des Sonnenuntergangs über den Anden sehen. Das war bisher einer der schönsten Ausflüge, die ich hier gemacht habe.

Valle de la Luna

Bei diesem Ausflug ging es in das Tal des Mondes. Zuerst ging es auf einen Aussichtspunkt bei Piedra del Coyote, anschließend fuhren wir etwas in ein anderes Tal. Dort wanderten wir dann hoch zu den Klippen des Tals und wanderten dort entlang. Der Wind war, wie schon so oft, sehr stark. Ich hatte auch noch Tage später überall Sand. Runter von den Klippen ging es dann mitten durch die Dünen. Beim ersten Anblick hätte ich nicht gewusst, wie man dort runterkommen soll, doch wenn man einfach die Schuhe auszieht, kommt man super runter. In den sehr, sehr feinen Sand sinkt man bis in die Knie ein und läuft so die Dünen runter. Dieses Erlebnis haben die wenigsten Leute, die diese Tour machen. Der Reiseführer macht eine andere Route, was unser Glück war. Zum Schluss des Ausflugs ging es in das Valle de la Muerte (Tal des Todes), wo man den Sonnenuntergang schauen konnte.

Termas de Puritama

Hier ging es zu den Termen von Puritama, 8 Becken, durch die das ca. 33,5°C warme Wasser fließt. Das Wasser in den oberen Becken war wärmer, da dort die Quelle lag. Ich fing im untersten an und arbeitete mich nach oben zum wärmsten. Auf der Fahrt lernte ich eine Engländerin und Niederländerin kennen, mit denen ich die ganze Zeit unterwegs war. Insgesamt war der ganze Ausflug sehr entspannend und hat mir super gefallen.

Astronomische Tour

Eine der meist beworbenen Ausflüge in San Pedro de Atacama sind astronomische Touren. Rund um San Pedro de Atacama gibt es mehrere astronomische Institute. In der Tour gab es erst eine Einführung in Astronomie, wurde das dann am Himmel gezeigt und anschließend konnte man sich die Sterne und den Mond mit Teleskopen genauer anschauen. Besonders interessant fand ich die einzelnen Krater des Monds sehen zu können.

Piedra Roja & Lagunas Altiplánicas

Mein letzter Ausflug ging in die Anden. Der erste Stopp war die Laguna Chaxa, einem weiteren Salzsee, wo es Frühstück gab. Anschließend ging es weiter zum Salar de Aguas Calientes, einem weiteren Salzsee. Mal wieder eine sehr beeindruckender See oder Lagune. Das Wasser hier war hellblau bis türkis und man dachte man ist in der Karibik. Und auch hier war es umgeben von den Bergen der Anden, was das Panorama perfekt machte. Auf den Weg zu den Lagunas Altiplánicas gab es dann einen etwas längeren Stopp als gedacht, da ein Reifen platt war und gewechselt werden musste. Das ist hier aber auch kein Wunder, da der Großteil aller Ausflüge über unasphaltierte Straßen ging, oft auch über reine Schotterpisten mit großen Steinen. Bei den Lagunas Altiplánicas gab es zwei weitere Lagunen zu sehen, dieses Mal dunkelblaues Wasser. Auf dem Rückweg gab es noch Mittagessen und nach 10 Stunden waren wir wieder zurück in San Pedro de Atacama.